Großübung mit 125 Mitwirkenden

Goch / Siemensstraße

Wahrscheinlich war es ein technischer Defekt. Urplötzlich schlagen Mitarbeitern in einer Produktionshalle der Firma TROX im Gocher Industriegebiet Flammen entgegen. Das Feuer und damit auch der Brandrauch breiten sich schnell aus. Ein Mitarbeiter drückt geistesgegenwärtig einen Drucknopfmelder ein. Sofort heult der Feueralarm der Brandmeldeanlage und auch die Feuerwehr-Leitstelle in Kleve wird automatisch informiert. „Brandmeldeanlage Firma TROX“ ist das Alarmstichwort für die Einsatzkräfte der Löschzüge Stadtmitte. Während die Alarmierung der Feuerwehr läuft und die ersten Fahrzeuge auf dem Weg zur Einsatzstelle sind, verlassen die TROX-Mitarbeiter das Gebäude und begeben sich zu den Sammelpunkten. Etwa 20 Arbeiter, in diesem Fall Mitarbeiter einer Fremdfirma, werden noch im Gebäude vermisst.

Soweit das Szenario der diesjährigen unangekündigten Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Goch gestern Abend (23.5.13). Insgesamt 125 Mitwirkende haben teilgenommen, neben den Einsatzkräften der Feuerwehr waren auch das Deutsche Rote Kreuz sowie die DLRG zur Betreuung der Verletzten wieder mit dabei. Die Übung wurde abgearbeitet, wie ein realer Einsatz und begann mit einer Erhöhung der Alarmstufe. Als die ersten Kräfte der Löschzüge Stadtmitte eintrafen und vor Ort feststellten, dass die Brandmeldeanlage keine Fehlalarm ausgelöst hatte, sondern es „wirklich brannte“, wurden sofort weitere Kräfte zur Unterstützung angefordert. Ab diesem Moment heulten die Sirenen in Goch und den Ortsteilen.

Alle Kräfte wurden vor Ort zusammengezogen und eingeteilt. Die Feuerwehr bildete Einsatzabschnitte rund um das betroffene Gebäude um systematisch nach vermissten Personen zu suchen und die Brandbekämpfung einzuleiten. Nahezu alle im Gebäude eingesetzten Trupps trugen schweren Atemschutz. Rund eine Stunde dauerte die „heiße Phase“ des Einsatzes. Danach konnte man sicher sein, dass keine Verletzten mehr im Gebäude sind und auch das Feuer eingedämmt ist. Stadtbrandinspektor Georg Binn zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Übung. „Wir haben beweisen können, wie schlagfertig wir als Freiwillige Feuerwehr sind. Auch bei diesem Einsatz waren wir rechtzeitig mit mehr als ausreichend vielen Kräften vor Ort und konnten die Aufgaben professionell abarbeiten“, so der Feuerwehrchef.

Die Feuerwehr bedankt sich herzlich bei der DLRG und dem DRK für die Zusammenarbeit. Ganz besonders die Truppe der Realistischen Unfalldarstellung (RUND) der DLRG hat wieder ganze Arbeit geleistet. Sie war mit 17 hervorragend präparierten Mimen vertreten, die über ausgeprägtes schauspielerisches Talent verfügen und den Einsatzkräften einiges abgefordert haben.

„Dass wir diese Übung bei der Firma TROX durchführen konnten, war für uns besonders interessant. Große Industriebetriebe haben immer einen besonderen Reiz für uns. Sie sind auf den ersten Blick unübersichtlich, unsere Trupps müssen sich zunächst orientieren um dann systematisch vorzugehen. Herzlichen Dank an die Firma TROX für die Gastfreundschaft“, sagt Binn. Für TROX übrigens war nicht nur Gastgeber, das Unternehmen profitierte ebenfalls von der Übung, denn auch die eigene Belegschaft war vorab nicht informiert worden. So konnten sich Unternehmensleitung und Feuerwehr vom korrekten Verhalten der Mitarbeiter im Brandfall ein Bild machen.

TROX ist führend in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Komponenten und Systemen zur Belüftung und Klimatisierung von Räumen. Mit Tochtergesellschaften in 24 Ländern auf allen fünf Kontinenten, 14 Produktionsstätten und weiteren Importeuren und Vertretungen ist das Unternehmen in über 70 Ländern vor Ort. Gegründet 1951 erwirtschaftete der Weltmarktführer im Jahre 2012 mit 3.650 Mitarbeitern rund um den Globus mehr als 400 Mio. Euro Umsatz.

Weitere Bilder von der Übung gibt es in unserer Bildergalerie.

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