Bilanz nach dem Großbrand

Nach dem Feuer in einem Krefelder Gewerbegebiet haben die Feuerwehr sowie die Stadtverwaltung Krefeld jetzt eine Bilanz gezogen. An den Löscharbeiten waren im Rahmen der Bereitschaftskräfte der Bezirksregierung auch zwei Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Goch beteiligt. Das LF 16 TS aus Pfalzdorf sowie das LF 16 TS aus Hassum waren etwa 12 Stunden im Einsatz.

Hier die Pressemitteilung der Stadt Krefeld zur Bilanz nach dem Großbrand im Wortlaut:

Krefeld: Großbrand gelöscht – Feuerwehr setzte bis 1,8 Millionen Liter Wasser pro Stunde ein

Stadtdirektorin Zielke dankte allen Beteiligten für Einsatz und Unterstützung

Bis 1,8 Millionen Liter Wasser pro Stunde hat die Feuerwehr beim Großbrand um das Gelände eines Holzfachhandels in Krefeld eingesetzt. „Das sind jede Minute bis zu 30 000 Liter Wasser, die dort zur Brandbekämpfung benötigt worden sind“, machte Dietmar Meißner, stellvertretender Leiter der Krefelder Berufsfeuerwehr, bei einer ersten Bilanz die Dimension des Brandes deutlich. Rund 26 Stunden nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte – die Alarmierung erfolgte am Montag um 20.03 Uhr – konnte das Großfeuer weitestgehend unter Kontrolle gebracht werden. Die Nachlöscharbeiten dauern vier Tage nach Brandausbruch aktuell noch an. „Wir löschen noch einzelne Brandnester“, so Meißner.

Stadtdirektorin Beate Zielke bedankte sich im Namen der Stadt Krefeld bei den örtlichen und überörtlichen Beteiligten für den Einsatz bei dem Großbrand – unter anderem waren dies neben der Krefelder Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr auch die Berufsfeuerwehren aus Mönchengladbach, Duisburg und Düsseldorf, die Freiwilligen Feuerwehren aus den Kreisen Viersen und Wesel, drei Bezirksbereitschaften, die Werksfeuerwehren von Chempark Uerdingen, Evonik, ThyssenKrupp Nirosta und Flughafen Mönchengladbach, Technisches Hilfswerk (THW), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst (MHD), Polizei Krefeld, Stadtwerke Krefeld (SWK) und Umweltämter. Aus Krefeld waren 100 Berufsfeuerwehrleute und 100 freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz, von auswärts nochmals insgesamt rund 600. „Auch die Bezirksbereitschaftskräfte, die 180 Rettungsdienstler, die 270 Polizisten und alle weiteren Beteiligten haben sich ausgezeichnet“, lobte Dietmar Meißner.

Bereits beim Eintreffen des ersten Löschzuges am Montag hatten ein Holzlager und Teile der Ausstellungshalle des Holzfachhandels auf einer Fläche von 50 mal 50 Meter komplett in Flammen gestanden. „Die Intensität des Feuers war außergewöhnlich“, so Meißner. Kurz darauf hatten die Flammen auch die restliche Fläche des insgesamt 90 mal 240 Meter großen Betriebes erfasst. Ein Übergreifen des Feuers auf den unmittelbar angrenzenden großflächigen Supermarkt konnte die Feuerwehr durch massiven Einsatz – auch vom Dach und aus den Innenräumen des Supermarktes zur Kühlung der Außenwand – verhindern. Jedoch breitete sich der Brand durch die große Hitzeentwicklung in der Nacht zu Dienstag auf den auf der anderen Seite des Holzfachhandels gelegenen Handwerkerhof der alten Kaserne mit verschiedenen Gewerbeeinheiten aus. Durch Einsatz von schwerem Gerät gelang es mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes, das Feuer am Dienstagnachmittag unter Kontrolle zu bekommen. Auch ein 6000-Liter-Dieseltank konnte dort vor dem Bersten bewahrt werden.

Bei dem kompletten Einsatz profitierte die Feuerwehr vom Einsatz eines Hochleistungspumpensystems (HTS), das es ermöglichte, zwei Seen in 900 und 1300 Metern Entfernung anzupumpen und rund 8000 Liter Wasser pro Minute zur Brandstelle zu befördern. Über das Wasserleitungssystem der Stadtwerke kamen noch einmal tausende Liter hinzu, so dass zu Spitzenzeiten bis zu 30 000 Liter Wasser pro Minute zum Löschen verwendet werden konnte. Als Grundsicherung müssen in einem Gewerbegebiet für den Einsatzfall 3200 Liter Wasser pro Minute zur Verfügung stehen. „Wir haben nahezu die zehnfache Menge zur Einsatzstelle bringen können“, macht Meißner deutlich. Ein Überflurhydrant, der vor dem Gelände des Holzfachbetriebes zu Beginn des Einsatzes nicht in Betrieb genommen werden konnte, habe in diesem Kontext keine Rolle gespielt. Neben den insgesamt rund 7000 Unterflurhydranten im Trinkwassernetz der Stadtwerke, die im Straßenraum alle 100 Meter eingebracht sind und im Notfall für die Brandbekämpfung genutzt werden, gibt es in Krefeld 205 Überflurhydranten, die überwiegend im Eigentum und in der Verantwortung privater Unternehmen sind. „Stadt beziehungsweise Stadtwerke werden dieses Brandereignis zum Anlass nehmen, auf die Eigentümer zuzugehen“, erklärte Beate Zielke.

Die Krefelder Stadtdirektorin und der stellvertretende Leiter der Berufsfeuerwehr Meißner machten ebenso deutlich, dass ein solcher Großbrand – den letzten vergleichbaren Großbrand hatte es in Krefeld 2006 in einem stahlverarbeitenden Betrieb an der Oberschlesienstraße gegeben – in gar keiner Weise mit dem Brand in einem Wohnhauses zu vergleichen sei. „Bei einem Wohnungsbrand reicht in der Regel sogar schon die Menge an Löschwasser, die wir auf unseren Fahrzeugen mitführen“, sagte Meißner.

(Quelle: Stadtverwaltung Krefeld / Meldung vom 13.7.12)

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