Wohnungsbrand

Goch / An der Post

Nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Gocher Innenstadt mussten heute früh fünf Bewohner mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Durch den Küchenbrand im Erdgeschoss, der sich auf die übrigen Räume der betroffenen Wohnung ausbreitete, entstand ein Sachschaden in Höhe von 60.000 Euro. Im Einsatz waren die Feuerwachen I und II der Löschzüge Stadtmitte unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Georg Binn. Alarmiert wurde die Feuerwehr um 2.54 Uhr, die Löscharbeiten dauerten rund zwei Stunden.

Als die Feuerwehr mit dem Einsatzstichwort „Wohnungsbrand“ alarmiert wurde, sollte sich angeblich keine Person mehr in dem betroffenen Gebäude aufhalten. Eine Fehlinformation, wie sich vor Ort herausstellte. Mehrere Personen machten sich in den oberen Geschossen bemerkbar und riefen um Hilfe. Atemschutztrupps der Feuerwehr begannen sofort mit der Menschenrettung. Eine Mutter mit ihrem dreijährigen Kind hielt sich im Kinderzimmer ihrer Wohnung im 1. Obergeschoss auf. Sie hatte versucht, selbständig über das Treppenhaus das Gebäude zu verlassen, blieb dann jedoch aufgrund der Rauchentwicklung in ihrer Wohnung. Offenbar schloss sie die Wohnungstür nicht, sodass Rauch in ihre Wohnung dringen konnte. Im Kinderzimmer hatte sie mit ihrem Kind unter einer Decke Schutz gesucht. Die Fenster konnten für eine Frischluftzufuhr nicht geöffnet werden, da die Griffe abmontiert waren. (Das geschah offenbar um zu verhindern, dass das Kind die Fenster seines Zimmers selbständig öffnet). Die nicht zu öffnenden Fenster in Verbindung mit dem eindringenden Brandrauch durch die Wohnungstür hätten zu einer tödlichen Falle werden können. Zum Glück entdeckte der Atemschutztrupp die beiden sofort und brachte sie über das Treppenhaus bzw. im Falle der Mutter über ein Abdach über dem Hauseingang ins Freie.

Eine männliche Person wurde mittels der Drehleiter aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss gerettet, eine weibliche Person im selben Stockwerk über das Treppenhaus. Die 46jährige Bewohnerin, in deren Wohnung das Feuer ausbrach, erlitt eine Rauchgasvergiftung. Sie befand sich jedoch bei Eintreffen der Rettungskräfte nicht mehr im Gebäude .Zwei weitere Hausbewohner kamen ohne Verletzungen davon. Insgesamt handelt es sich also um sieben Personen.

Die Löscharbeiten wurden mit zwei Strahlrohren durchgeführt. Betroffen war die Wohnung, in deren Küche der Brand entstand, das Treppenhaus oder weitere Wohnungen standen nicht in Flammen. Die größte Gefahr für die Personen in dem Gebäude ging bei diesem Brandereignis von der starken Rauchentwicklung aus. Keine der Wohnungen im Haus war mit Rauchmeldern ausgestattet. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

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